WOHNUNGSBAU NEU DENKEN – ZWISCHEN EXISTENZMINIMUM UND LUXUS

Ein Leitthema der modernen Architektur im 21. Jahrhundert ist die Lösung der Wohnungsfrage. Mit zunehmender Urbanisierung wächst der Bedarf an neuen verdichteten Wohnformen und neuen Wohnhäusern (auch Hochhäusern). Architekten sind heute bei der Aufgabe des Wohnens mit einer Pluralität von Lebensformen konfrontiert, die von keinem Konsens mehr getragen werden.

Nach einem Jahrhundert der totalen Vergesellschaftung und Externalisierung des Wohnens geht es heute um die Wiedergewinnung von sozialer Autonomie. Architekten stehen vor der zentralen Herausforderung, wie bislang ausgelagerte Funktionen – Arbeit, Versorgung, Kinder- und Altenbetreuung – wieder in das Wohnfeld zurückgeholt werden können.

Der Wohnungsbau von heute orientiert sich mit seinen Förderrichtlinien und Baugesetzen oft noch zu wenig an den Bedürfnissen und Notwendigkeiten einer veränderten Gesellschaft. Wohnungsnot, Gentrifizierung, Milieuschutz, Gated Communities und Verdrängung schaffen keine gut funktionierenden und sozial durchmischten Stadtquartiere. Mittlerweile gibt es durch Privatinitiativen einzelner Bauherren, Baugemeinschaften und Genossenschaften auch immer mehr neue Projekte, die ohne nennenswerte Subventionen realisiert werden und sich ihren Bedarf selber organisieren.

Es referieren und diskutieren

Volker Halbach, Hamburg

Volker Halbach
blauraum®, Hamburg

Volker Halbach, 1969 in Gronau geboren, studierte Architektur in Bielefeld, an der Technischen Universität Delft und an der University of Miami. 2002 gründete er gemeinsam mit seinen beiden Partnern Carsten Venus und Rüdiger Ebel blauraum.
Das Büro schafft zukunftsfähige Konzepte und Lösungen, die sich in das Stadtgewebe einfügen und am Ort neue Impulse setzen. Dabei spielen die langjährige Erfahrung und Kernkompetenz im Wohnungsbau sowie in der General- und Objektplanung eine wichtige Rolle.
2013 wurde das Büro für das Projekt Treehouses Bebelallee mit dem Preis "Deutschland – Land der Ideen" gewürdigt. Zwei der aktuellen Wohnprojekte sind der Porsche Design Tower in Frankfurt und das Projekt HafenCity Baufeld 34 in Hamburg.

Rüdiger Lainer, Wien

Rüdiger Lainer
RLP Rüdiger Lainer + Partner, Wien

Mitten im Kraftwerksbau wurde Rüdiger Lainer 1949 geboren, als er in Kaprun (Salzburg) zur Welt kam. Wissenschaftliche und künstlerische Interessen begleiteten sein Studium an der TU Wien, wo Karl Schwanzer sein Mentor war.
Seit 1985 freischaffender Architekt, findet Rüdiger Lainer mit Oliver Sterl 2005 einen engagierten Partner, RLP was born. Für Rüdiger Lainer muss Architektur Mehrwert generieren – für Auftraggeber, Nutzer und die Öffentlichkeit. RLP entwickelt ein architektonisches Werk, das internationale Anerkennung gefunden hat. Vom Dachpavillon in der Wiener Seilergasse über die "urbane Partitur" des Flugfeldes Aspern bis zum Holzhochhaus HoHo Wien reicht das Spektrum der Arbeiten.
Als engagierter Vermittler qualitätsvoller Architektur ist Rüdiger Lainer auch in öffentlichen Gremien präsent – u.a. als Vorsitzender des Fachbeirates für Stadtgestaltung in Wien.

Meinrad Morger, Basel

Prof. Meinrad Morger
Morger Partner Architekten AG, Basel

Prof. Meinrad Morger, geboren 1957 in Appenzell, absolvierte zwischen 1974 und 1988 eine Lehre als Hochbauzeichner sowie ein Studium an der HTL Winterthur. Nach Gastprofessuren an der EPFL Lausanne und der ETH Zürich war er von 2003 bis 2008 Professor an der Fachhochschule Zentralschweiz für Technik + Architektur in Horw und von 2008 bis 2010 Universitätsprofessor an der RWTH Aachen in Deutschland. Seit 2010 ist er Professor an der TU Darmstadt. 1988 gründete Meinrad Morger mit Heinrich Degelo das Büro Morger & Degelo, welches mit Bauten wie dem Messeturm in Basel (2003) und dem Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz (2000) auch international auf sich aufmerksam machte. 2006 folgte die Gründung des Büros Morger + Dettli mit Fortunat Dettli, welches 2015 in Morger Partner umfirmiert wurde und von Meinrad Morger mit den Partnern Henning König und Martin Klein geführt wird.

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